Flora und Fauna in den Fuldaauen
|
Fulda, eine romantische Barockstadt mit über 64.000 Einwohnern in Osthessen, die zwischen Kassel, Würzburg und Frankfurt liegt, hat nicht nur historische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auch Flora und Fauna der Fuldaauen bieten eine interessante Vielfalt. Der Angelsportverein Fulda e.V. 1904 ist in den Fuldaauen - nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt - zuhause. Renaturiert wurde dieses Gebiet anlässlich der 1. Hessischen Landesgartenschau, die 1994 in Fulda stattfand. An den Aueweihern sind die beiden Vereinshäuser des Angelsportvereins zu finden. Das Naherholungsgebiet am Aueweiher erschließt sich über den Auepark. Nach der Überquerung der Johannisstraße führt der Weg entlang der zwei großen Aueweiher, die mit weiten Wiesenflächen, altem Baumbestand und ruhigen Sitzplätzen umgeben sind. Die Fuldaauen sind Naturschutzgebiet, in dem sich Tiere und Pflanzen ungestört ausbreiten können. Die Aueweiher sind sowohl im Frühjahr als auch im Herbst beliebte Raststätte von Zugvögeln. So ist es mitunter zu beobachten, wie große Schwärme Möwen auf dem Weg Richtung Norden im Frühjahr mit ihren lauten Rufen die Weiher anfliegen. An den Aueweihern vorbei fließt die Fulda, das Fließgewässer des Angelsportvereins. Im oberen Bereich (Löschenrod) findet man typische Salmonidenstrecken, in denen hauptsächlich Bachforellen (Salmo trutta fario) anzutreffen sind. Aber auch Gründlinge (Gobio gobio) weisen auf die gute Wasserqualität hin. Durch Flusswehre wurden Teile der Fulda gestaut, um Hochwasser im Stadtgebiet zu vermeiden. Diese Bereiche bieten optimale Lebensbedingungen für Raubfische (Hecht, Flussbarsch, etc.) aber auch Cypriniden wie Karpfen und andere Weißfische. Rings um die Fuldaauen sind ehemalige Altarme zu finden, die sich zu Teichen und Tümpeln entwickelt haben. Diese wurden zum Teil ausgebaggert und in den 1950er und 1960er von den regionalen Brauereien zur Eisgewinnung genutzt. Heute leben hier Schleien (Tinca tinca) und manche werden als Aufzuchtgewässer genutzt. Die Jugendgruppe und die Mitglieder des ASV Fulda bemühen sich in vielen Arbeitseinsätzen, dieses artenreiche Naturschutzgebiet zu erhalten. Der Verein legt großen Wert auf nachhaltige Fischbesatzmaßnahmen, um die sensiblen Ökosysteme der Gewässer intakt zu erhalten. Im Landkreis Fulda wurden unter der Beteiligung des Biosphärenreservats Rhön unterschiedliche Artenschutzprojekte durchgeführt. Unter anderem wurde die Karausche (Carassius carassius) in den Altarmen der Fulda erfolgreich wiederangesiedelt, ebenso wie der Edelkrebs (Astacus astacus) in den Fließgewässern. Seit einigen Jahren versucht man den ausgestorbenen Schneider (Alburnoides bipunctatus) in die Gewässer zurückzuholen. Der ASV Fulda ist sich seiner Verantwortung in der Hege bewusst und hat einige Angelstrecken auch über die Schonzeiten hinaus gesperrt, um den Fischbestand auf natürlichem Wege zu fördern. Auch Uferbereiche werden nur im umweltverträglichen Maße für Angler freigegeben, damit heimische Vögel, wie z.B. der oft anzutreffende Eisvogel (Alcedo atthis) in Ruhe brüten können. Der Angelsportverein Fulda ist dem Tier- und Naturschutz nachhaltig verbunden, denn die Ausübung der Fischwaid als Passion ist ohne einen damit einhergehenden und auch gelebten Tier- und Naturschutz undenkbar. Deshalb legt der Verein großen Wert darauf, dass die Hege und Pflege der heimischen Gewässer für alle Mitglieder eine Selbstverständlichkeit ist. Damit das so bleibt sind sowohl Naturschützer als auch aktive Angler gefragt, sich für die Umwelt gleichermaßen einzusetzen. Text und Fotos: Sven Haustein
|
|
